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Die Kamera in Aktion 

Immer mitschwenken führt sehr schnell zu langweiligen Aufnahmen und

beraubt uns einer sehr wirkungsvollen Möglichkeit der Bildgestaltung.

Kameraschwenk – ein wirkungsvolles Gestaltungsmittel

Vorsicht: So selten wie möglich mit der Kamera schwenken!

Zoomen – optisch und digital

Echtes optisches Zoomen basiert auf der Veränderung der Brennweite und ist

nur mit speziellen Objektiven möglich. Diese bestehen aus mehreren Linsen,

sind mechanisch sehr kompliziert aufgebaut, daher recht voluminös, schwer

und ziemlich teuer. Ein solches Objektiv in einem nur wenige Millimeter

dicken Handy unterzubringen, ist bisher nicht gelungen. Die Bildqualität ver­

ändert / verschlechtert sich durch das Zoomen nicht. Das ist bei sämtlichen

sogenannten digitalen Zoomfunktionen anders.

Die Zoomfunktionen in Handykameras entsprechen eher einer digitalen

Bildverarbeitung. Einige Pixel des Bildes, meist in der Bildmitte, werden »ver­

größert« dargestellt, dadurch erscheinen diese aus geringerer Entfernung

aufgenommen zu sein. Der Vergrößerungsfaktor und die Qualität der Bild­

verarbeitungssoftware in der Kamera entscheiden darüber, wann die Gren­

zen dieses Verfahrens sichtbar werden. Die aufgenommenen Bilder wirken

dann unschärfer und/oder pixeliger.

Unzweifelhaft ist der optische dem digitalen Zoom qualitativ überlegen. Um

diese Mängel zu reduzieren, besitzen neuere Smartphone-Modelle mehrere

Objektive mit fester Brennweite. Zusätzlich kombinieren sie diese mit aus­

gefeilten Bildverarbeitungsalgorithmen, um das Bild zu vergrößern. Die ge­

schickte Kombination mehrerer fester Brennweiten plus Bildvergrößerungs­

software liefert eindeutig bessere Bilder als reine Softwarelösungen. Einen

optischen Zoom können sie nicht ersetzen.

Neben den technischen Fragen spielen beim Zoomen auch Aspekte der Bild­

gestaltung eine Rolle. Dabei sollte klar sein, dass das Zoomen keiner natürlich

Betrachtungs- und Bewegungsweise entspricht. Mit dem Zoomen verändert

sich die Größe des Bildinhalts. Unverändert bleiben dagegen der Standort der

Kamera und damit auch die Blickperspektive.